Analyse von Edelmetall-Legierungen

Strichprobe

Je nach Anforderung an die Genauigkeit werden verschiedene Prüfverfahren angewandt. Als Vorprobe dient im allgemeinen die Prüfmethode nach Strich am Lydischen Stein. Dieses Verfahren ist nur für bestimmte Legierungen und Feingehalte einigermaßen genau; die genauesten Ergebnisse mit dieser Methode findet man beim 14-karätigen Farbgold, wobei im wesentlichen nur Kupfer und Silber als weitere Legierungsbestandteile vorhanden sein sollen und bei Sterlingsilber. Höhere und niedrigere Feingehalte (250, 333, 375,750, 900, 986 bei Gold, Silber unter 900/1000 Teile), Weißgoldsorten und Legierungen mit besonderen Zusätzen (Platin, Palladium, Zink, Cadmium, ...) lassen sich mit dieser Methode nur sehr ungenau überprüfen.

Der Vorteil dieser Methode liegt in der raschen Durchführbarkeit, wobei die Prüfkörper nicht zerstört werden.
 

Röntgenfluoreszenzanalyse


Als die nach Stand der Technik genaueste universell anwendbare zerstörungsfreie Methode gilt die Röntgenfluoreszenzanalyse (kurz XRF oder RFA). Mit ihr lassen sich nach Kalibrierung mit geeigneten Standards sämtliche Feingehalte jediglicher Zusammensetzung mit hinreichender Genauigkeit überprüfen. Die Genauigkeit ist abhängig von der Methode, der Messzeit und der Anzahl der Messungen. Bei einer Messsicherheit von 99,7 % (3-sigma-Bereich) kann eine Genauigkeit von < 5/1000 für die Einzelmessung erreicht werden. Gut abgesicherte Ergebnisse bedürfen einer statistischen Auswertung und können zeitaufwendig werden.

Der Vorteil dieser Methode ist die Zerstörungsfreiheit, die Prüfmöglichkeit an für die Strichprobe unzugänglichen Stellen, Aussagen über Legierungszusätze (qualitativ und quantitativ) und die universelle Anwendbarkeit.


    home